Guten Morgen Deutschland! Wir sind endlich zurück aus der Welt der Funklöcher und instabilen WiFis und wollen euch von unseren neuesten Abenteuern berichten. Vom Cougar Reservoir führt uns die Reise zurück nach Eugene, wo die Mikrowelle gerichtet wird — ihr erinnert euch? – und wir noch einmal übernachten (dieses Mal königlich). Danach geht es weiter zur Küste, wo wir den Memorial Day verbringen wollen. Ganz durchfahren können wir nicht, denn die Strecke ist zu lang. Henrys Maximum liegt bei 60 bis 80 Meilen pro Tag – je nach Beschaffenheit der Strecke sowie Länge der Einkaufs- und Fotopausen.
Auf halber Strecke machen wir deshalb Halt in Elkton. Eigentlich nur weil sich nichs anderes angeboten hat, doch wir werden angenehm überrascht. Die kleine Stadt kann sich sehen lassen und der Stellplatz erst recht! Wie schon in McKenzie Bridge stehen wir direkt am Fluß, dieses Mal jedoch unter offenem Himmel und mit einer großen Spielwiese für Henry. Und nicht nur das, denn der Platz bietet Zugang zum Ufer, wo wir mit Henry auf einer Steinformation mitten in den Fluß laufen können. Hier gefällt es uns richtig gut und von den netten Betreibern des Platzes bekommen wir gleich noch einen Tipp für den nächsten Tag. In der Nähe soll es eine Schmetterlingszucht sowie den Nachbau eines Indianerforts geben. Das wollen wir sehen und brechen am nächsten Tag voller Tatendrang auf. Am Ziel angekommen hält sich die Begeisterung allerdings in Grenzen, da das Fort aus einem Holzzaun und zwei Hütten besteht und wir für die Schmetterlinge eigentlich noch zu früh sind. Es geht also schneller zurück als geplant, dafür entstehen noch einige sensationelle Aufnahmen von Henry.
Sunset Bay: auf zu den Gärten von Shore Acres
Gut ausgeruht geht es weiter an die Küste zum Sunset Bay State Park. Konkrete Pläne haben wir noch nicht, da der Wetterbericht wenig Aussagekraft hat. Auf dem Weg kaufen wir dennoch sicherheitshalber einen Sonnenschirm, den wir während der letzten sonnigen Tage schmerzlich vermisst haben. Derart gut ausgerüstet machen wir uns nach der Ankunft bald auf zum Strand, um ein wenig Sonne zu tanken. Daraus wird allerdings (mal wieder) nichts. Liegt der Campinglatz noch halbwegs windgeschützt, pfeift uns am Strand der Wind um die Ohren. Und der ist kalt, arschkalt um genau zu sein. Spätestens als wir uns bei der Suche nach Windschatten in eine unangenehme Sorte flach im Gras wachsender Disteln setzen ist die Sache für uns gelaufen. Wir brechen die Operation ab und kehren ins Basislager zurück. Auf dem Weg dorthin wird uns nach Lektüre der lokalen Hinweistafeln so einiges klar. Im Jahr 1973 brach ein gewisser Malcom Forbes von diesem Strand auf, um als erster Mensch mit einem Heißluftballon die USA von West nach Ost zu überqueren. Aha, SO windig ist es also hier.
Wir sind jedoch nicht ganz aufgeschmissen. Am Abend schaut ein älteres Ehepaar vom Stellplatz nebenan vorbei und bringt neben einem Teller voller Erdbeeren aus dem eigenen Garten auch gute Ratschläge für die Gestaltung des nächsten Tages mit. Direkt am Campingplatz beginnt ein Trail, der uns an den Klippen entlang zu einem botanischen Garten bringt. Angetan von diesem Vorschlag schnüren wir am Tag danach die Wanderschuhe und packen Henry in die Kraxe. Der Weg führt uns durch raue Landschaft, deren Schönheit sich uns erst auf den zweiten Blick erschließt. Statt sattem Grün und blauem Meer stehen hier massive Felsformationen im Vordergrund, an denen sich die einzelnen Gesteinsschichten eindrucksvoll übereinander geschoben haben. Unser Ziel heißt Shore Acres, wo sich einst der Sommersitz von Louis J. Simpson befand. Der Magnat erschloß zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Region um Coos Bay, gründete die Stadt North Bend und wurde damit reich. So reich, dass er sich auf den Klippen über dem Meer eine Residenz mit angeschlossenem Garten errichten ließ: Shore Acres. Das Glück war jedoch nicht von Dauer. Während der großen Depression verlor Simpson fast alles und verkaufte in Folge einen Teil seines Besitzes an den Staat. Den verbliebenen Teil spendete er kurz vor seinem Tod, so dass Besucher wie wir heute die herrliche Landschaft genießen können. Fotos vom Ausflug haben wir selbstverständlich wieder gemacht. Viel Spaß damit.
Hallo meine Lieben,
ich habe jeden Tag in den Blog gesehen und habe prompt den neuen verschlafen. Eben habe ich die Nachricht gefunden. Ich habe mein Mittagessen verdrückt ,nebenbei den neuen Bericht gelesen und mir die Bilder angeschaut.
Es ist gut, dass ihr so viel sehen könnt. Allein die Wanderungen in die einsamen Gegenden, wo es so viel Schönheit der Natur zu sehen gibt. Nur durch den Blick eines Menschen auf diese wundervollen Dinge werden sie wahrgenommen und mitgeteilt.
Aber so schön die Natur auch sein mag, Henry ist der schönste Teil davon.
Morgen fahre ich für eine Woche nach Worpswede. Ich hoffe, dass Ihr jetzt keine Funklöcher mehr habt und mich mit weiteren Fotos versorgt.
Ich liebe Euch und wünsche Euch auch für die weitere Zeit alles Liebe und viele schöne Erlebnisse.
Mam